Als ich klein war, fragten mich immer alle: „Was willst Du mal werden, wenn Du groß bist“. Und so begann ich schon früh damit, mir darüber Gedanken zu machen. Ich finde es nicht gut, Kindern in jungem Alter schon diese Leistungsfrage zu stellen, davon abgesehen. Ich wollte also immer Ballerina werden als kleines Mädchen, später dann als Jugendliche war Lehrerin mein Ziel und noch später TV-Redakteurin. Ich habe zwar viel getanzt in meiner Kindheit und Jugend, aber ich wurde keine Ballerina. Auch habe ich in Kindergärten und Schulen Praktika gemacht, aber gemerkt, dass der Lehrerberuf nicht das Richtige für mich ist. Ebenso habe ich in TV-Redaktionen hospitiert und dennoch bin ich einen anderen Berufsweg gegangen. Was ich sagen will ist: Ziele, auch wenn sie uns weiterbringen, sind nie in Stein gemeißelt. So, wie wir wachsen, so wachsen wir auch aus unseren in der Vergangenheit gesetzten Zielen heraus.

Manche Ziele – ich nenne Sie mal Herzenswünsche – bleiben jedoch bestehen. Zum Beispiel hatte ich lange den sehnlichsten Wunsch auf einer Bühne zu stehen und vor Publikum zu singen. Diesen Traum habe ich mir erfüllt: Das heißt nicht, dass ich nun ein Rockstar bin, aber hin und wieder stehe ich vor Publikum und mache Musik – das macht mir große Freude.

Auch wenn wir aus gesetzten Zielen manchmal hinauswachsen, ist es sehr wichtig, sich Ziele zu setzen. Denn, so sagt Lessing: „Der Langsamste, der sein Ziel nur nicht aus den Augen verliert, geht immer noch geschwinder als der, der ohne Ziel herumirrt.“ Dabei unterscheide ich zwischen Lebenszielen, also den richtig großen Zielen und Etappenzielen, also den alltäglichen, eher kleinen Zielen. Kleine Ziele können zum Beispiel sein, Gewohnheiten zu etablieren, wie regelmäßig Sport zu treiben, sich mehr Zeit für ein Hobby zu nehmen oder auf Zucker unter der Woche zu verzichten.

Große Ziele sind meistens nicht so einfach zu setzen. Sie sind geknüpft an die Werte und auch an das Weltbild, das man hat. Ich habe für mich beschlossen, dass ich ein Leben führen möchte, das „Frucht bringt“, ein Leben, das gottgefällig ist. Es soll ein Leben sein, auf das ich gerne zurückblicken möchte; auch wenn ich weiß, dass nicht immer alles glatt laufen wird. Ich will nichts bereuen müssen, am Ende, das ist mir wichtig. Ich möchte alles tun, um in der Welt einen guten Samen zu pflanzen – sei es durch die Musik, durch meine Texte, oder durch die Liebe zu meiner Familie und zu meinen Freunden. Ich möchte fleißig sein in meinem Beruf und anhaltend in meinen Hobbies. Und ich möchte etwas weitergeben – und wenn es nur eine gute Idee, oder ein schöner Gedanke ist. Letztlich ist der Weg das Ziel. Denn jedes Ziel, das einmal erreicht wurde, ist nur Ansporn zu noch weiteren Zielen. Oder wie es der US-amerikanische Schauspieler André De Shields formulierte:  „The top of one mountain is the bottom of the next. So keep climbing”.

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