Vor einiger Zeit ist das oben genannte Buch durch meine Timeline auf Instagram geschwappt. Es hat meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, da mich der Titel ansprach. Gekauft habe ich es dennoch nicht – habe es aber nun von einer Freundin geschenkt bekommen und was soll ich sagen…Ich bin begeistert! Darum fasse ich hier die wichtigsten Botschaften zusammen und empfehle das Buch gerne weiter.
In jedem von uns leben Glaubenssätze. „Ich bin nicht gut genug“, „Ich schaffe das nicht alleine“, „Ich bin zu dick“ – sind nur drei Beispiele für negative Glaubenssätze, die tief in uns stecken können. Genauso gibt es aber auch positive Glaubenssätze: „Ich werde geliebt“, „Ich bin wertvoll“ oder „Ich schaffe das“ – drei Gegenbeispiele. Diese Glaubenssätze, so die Autorin Stefanie Stahl, kommen aus unserer Prägung in der Kindheit. Es ist so, dass sie uns bis ins hohe Erwachsenenalter begleiten und für Konflikte in uns und mit unseren Mitmenschen verantwortlich sind, wenn wir sie uns nicht bewusst machen.
Dies bezeichnet Stahl als Schatten- beziehungsweise Sonnenkind. Schattenkind sind die Anteile in uns, die uns verurteilen, kritisch beobachten, abwerten. Sonnenkind, sind die Elemente in uns, die uns stärken, in denen wir uns freudig und lebendig fühlen. Niemand ist zu 100% Schattenkind. Genauso, wie niemand immer 100% Sonnenkind sein kann, denn wir haben beide Anteile in uns. Alle negativen Gefühle – ausgenommen bei schweren Schicksalsschlägen – haben ihren Ursprung im Schattenkind.
Um dieses Schattenkind geht es in zwei vorangestellten Kapiteln in Stahls Buch. Es ist wichtig, das Schattenkind kennenzulernen. Das kann schmerzhaft sein, weil es offenbart, wie viele innerliche negative Glaubenssätze und Schutzstrategien wir entwickelt haben. Es kann aber auch befreiend sein, da man nun alles klarer vor sich sieht und aktiv etwas tun kann.
Im Anschluss, wenn man das Schattenkind kennengelernt hat, befasst man sich mit dem Sonnenkind und seinen Schatzstrategien. In vielen praktischen Übungen lernt man vom Schattenkind Modus in den Sonnenkind Modus zu wechseln – sich seine Gefühle und Gedanken sowie Glaubenssätze klarzumachen. Vor allem der Umgang mit ungesunden Gefühlen kann so reflektiert und verändert werden.
Am Ende, so konstatiert Stahl, schaffen wir uns unsere Lebenswelt selbst: „Alles, was du (…) verstehen musst, ist, dass du frei bist, dir deine Wahrnehmung, deine Gedanken und deine Gefühle selbst zu gestalten.“
Was am Ende bei mir hängen bleibt, ist, die Bewusstmachung, dass in jedem von uns ein kleines inneres Kind steckt, das an die Hand genommen, getröstet und gestärkt werden will, und dass wir das nun selber im Erwachsenenalter tun können.
Nicht zuletzt, weil das Buch einfach und klar sowie ansprechend geschrieben ist, kann ich es allen wärmstens empfehlen. Das Buch der Psychologin ist dabei dennoch wissenschaftlich fundiert und enthält viele praktische Übungen. Es eignet sich also für alle, die mehr über Persönlichkeitsentwicklung wissen möchten oder die sich für Psychologie im Allgemeinen interessieren.
Literaturempfehlung:
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